Überblasener Ton, Trompetenton, auch eng. Toot, Overblow u.ä.
Als überblasener Ton, Trompetenton, Tut, (bzw. eng. Toot), Horn (eng.), Overblow (eng.), Trumpet (eng.), Hupton u.ä. werden trompetenartige Töne des Didjeridu bezeichnet, die durch stärkere Anspannung der Lippen und/oder stärkeren Anblasdruck erzeugt werden.
Der erste überblasene Ton ist meist recht leicht zu erlernen, die weiteren, je nach Qualität und Spielbarkeit des Instrumentes, nur schwer. Im Gegensatz zu anderen Aerophonen wie Trompete, Fanfare, Posaune u.a., folgen diese Töne, bedingt durch die unregelmäßige, natürliche Innenform des Didgeridoos, meist nicht unmittelbar der harmonischen Naturtonreihe.
In den modernen Stilen werden überblasene Töne sowohl als unregelmäßige(r) Verzierung oder Akzent eingesetzt, häufig aber auch als regelmäßiges Element in einem Rhythmus-Pattern. Neben dem ersten wird auch der zweite überblasene Ton eingesetzt (auch in Kombination mit dem ersten). Auch höhere überblasene Töne (dritte, vierte, ...) werden inzwischen immer häufiger gespielt, was u. a. mit der Bauweise neuerer Instrumente (Multi-Tooter) und sich neu entwickelnden Spielstilen (Aircode, Multidrone) zu tun hat.
Der Trompetenton in traditionellen Spielstilen
Im traditionellen Spiel wird nur der erste überblasene Ton verwendet, der meist zwischen acht (Oktave) und zehn Tonschritten über dem Grundton liegt.
In den Stilrichtungen West- und Zentralarnhemlands und den Kimberleys findet er wenig Verbreitung, da ihm nur bestimmte, begrenzte, und teilweise sakrale Bedeutungen zugesprochen werden. Auch von der Bauart der Instrumente her ist er eher schwer zu spielen.
In den Rhythmen Nord-Ost-Arnhemlands hingegen taucht er i. d. R. als charakteristisch perkussiver, trommelartiger Laut auf, sowie seltener auch als lang intonierter Laut (sogenannter "hooted overblow").
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