Moderne/Westliche Stile
modern -es Spiel, moderne Stile, auch westliche – , zeitgenössische –, sind Stilrichtungen des Didgeridoospiels, die sich durch die Herauslösung des Didgeridoos aus dem traditionellen Kontext manifestiert haben. (Gegensatz: traditionelle Spielstile, traditionelle Spielweisen.)
Es sind dies insbesondere Spieltechniken, die sich seit den 60er Jahren zunächst im Zuge der New-Age-Bewegung weltweit verbreitet haben. Es handelte sich dabei anfangs um rudimentäre Grundlagen der Spieltechnik, entstanden durch das mangelnde Verständnis der traditionellen Spielweisen.
Im weiteren Verlauf bildete sich dann eine eigene Charakteristik heraus, gekennzeichnet durch meditativeres, ruhigeres und erdiges Spiel mit vielen vokalisch erzeugten Obertönen.
Aus diesen heraus bildete sich dann ab Mitte der 80er durch australische Spieler wie Charly McMahon oder den damals in Australien lebenden Engländer Stephen Kent sowie durch auch westlich geprägte Aborigines wie Alan Dargin oder David Hudson eine zunehmend eigenständigere, rhythmuslastige Auffassung heraus.
In den Nuller-Jahren wurden die Grenzen der bisherigen Spieltechniken zunehmend aufgebrochen, um klanglich weiter gefasste musikalische Einbindungen erzeugen zu können. Spieler wie Si Mullumby, Ondrej Smeykal, Dubravko Lapaine („Aircode”) und andere übten einen nachhaltigen Einfluss aus, was etwas später in die neue amerikanische Technik des Multidrone-Spiels u. a. mündete.
Unter Verfechtern der jeweiligen Spieltechniken gelten diese als die am weitesten entwickelten. Demgegenüber entwickelt sich eine durch soziale Medien stark gewachsene Gegenbewegung von Spielern mit „traditionellerer” Ausprägung, die darauf hinweisen, dass die Grenzen des traditionellen Spiels noch nicht ansatzweise ausgelotet wurden.
[AS]