Position und Stellung der Lippen beim Spielen
- Im engeren Sinne die Position des Mundes am Mundstück.
- Im weiteren Sinne die Lippenstellung zueinander und zum Instrument.
1. Im weiteren Sinne Die Position des Mundes am Mundstück
Wir unterscheiden grob zwischen seitlichem und mittlerem (zentralem) Ansatz.
Der seitliche Ansatz wird von vielen Europäern zunächst als besonders einfach empfunden, da die Lippenspannung nicht allzusehr ‚gehalten‘ werden muss sondern durch den Mundwinkel stabilisiert wird. Darüberhinaus gibt es Einzelfälle, bei denen die Anatomie und Physiologie (sehr schmale Kieferform, asymmetrische Muskulatur, zu kurzes Philtrum) einen seitlichen Ansatz unvermeidbar macht.
Es wird kritisiert, dass der seitliche Ansatz eher zur ‚Bequemlichkeit‘ verleite und Lernende Schwierigkeiten haben, sich aus spieltechnischen Engpässen zu befreien.
Der mittlere Ansatz wird von den Protagonisten als spieltechnisch vielfältiger empfunden, als kraftvoller und dynamischer.
Bestimmte Spieltechniken wie der kurze, ausgeprägt perkussive Trompetenton im Wechsel mit dem Grundton fallen mit mittlerem Ansatz leichter.
Es häufen sich jedoch Anzeichen dafür, dass beide Ansatzarten im Prinzip das gleiche Potential haben und es auf die Intensivität und Ausrichtung des Trainings ankommt.
Lediglich der Ansatz an der äußersten Kante des Mundwinkels schränkt die Flexibilität auf Dauer sehr ein.
Bei beiden Ansatzarten ist wichtig, dass der Blasdruck zum größeren Teil durch die Oberlippe geht. Deswegen sollte der Oberlippe genügend Raum zum Schwingen geschaffen werden, z. B. in dem der Mund unterhalb der Mitte angesetzt wird.
2. I.e.S. die Lippenstellung zueinander und zum Instrument.
Die Qualität des Grundtones kann durch Modifikation des Ansatzes verändert/verbessert werden: z. B. durch stärkeres Schürzen oder Einstülpen der Lippen, durch Veränderung des Ansatzwinkels (s. Abb) oder durch das gelegentliche Drehen eines ungleichmäßig geformten Mundstückes.
Einsteiger/-innen nutzen diese Möglichkeit, um ihren Grundton zu verbessern, erfahrenere Spieler/-innen verändern dadurch die Stilistik des Spieles.