Obertöne
Obertöne im engeren Sinne bezeichnen alle Einzelfrequenzen (Teiltöne, Partialtöne) eines Klanges außer der Grundfrequenz selbst, die mit der Grundfrequenz zusammen im Grundklang des Didgeridoos enthalten sind.
Je nach Verhältnis der Frequenzen der Teiltöne zueinander entstehen hierbei mehr oder weniger deutlich hörbare Einzelklänge:
- Während des Spielens des Grundklanges können bestimmte Obertöne auch durch Formung der Resonanzräume im Vokaltrakt (aktiv und passiv) verstärkt werden und betonen die Formanten. Sie bilden einen eigenen Obertoncharakter aus und werden dann als Vokale wahrgenommen, oder können melodischen Charakter annehmen. Diese Klangqualität ist ein entscheidendes Klangmerkmal des Didgeridoos.
- Einige dieser Obertöne können einzeln angeblasen werden und ergeben ihrerseits stabile Töne, die trompetenartig überblasenen Töne.
Liegen diese Obertöne in einem bestimmten harmonischen Verhältnis zueinander, dann (und nur dann) werden sie auch als "Harmonische" bezeichnet.
Begriffsklärung
Im sprachlichen Gebrauch wird der Begriffe Obertöne oft missverständlich oder uneindeutig verwendet.
So werden Obertöne häufig generell als "Harmonische" bezeichnet, obwohl dies nur dann zutrifft, wenn die Obertöne tatsächlich in einem harmonischen Verhältnissen zum Grundton stehen.
Insbesondere im englischen Sprachgebrauch werden hierbei die vokalischen Obertöne (Formanten) meist als "Harmonics" bezeichnet, wobei die Formanten unabhängig von der Grundton-Frequenz immer gleich sind. Unbenommen davon können, je nach Form des Klangkanals im jeweiligen Didgeridoo, einzelne dieser Formanten auch in einem harmonischen Verhältnis zum Grundton stehen.
Von Blasmusikern anderer trompetenartiger Instrumente werden meist auch die Trompetentöne/überblasene Töne des Didgeridoos generell als "Obertöne" bezeichnet.