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Speichel

Speichel

Der Speichel ist die Mundflüssigkeit, die beim Didgeridoospiel in hinreichender Menge vorhanden sein muss, um die Zungenbeweglichkeit, die Geschmeidigkeit der Lippen, die Lippenspannung sowie die tonale Artikulationsfähigkeit zu unterstützen und zu erhalten. Zu wenig Speichel (trockener Mundraum) oder zu viel Speichel im Mundraum können, je nach Präferenz, den Ton und das Spiel des Didgeridoos negativ beeinflussen, bis hin zum momentanen Verlust der Spielfähigkeit.

Speichel bildet schon nach kurzem Spiel einen Biofilm im Inneren des Instrumentes, der je nach Empfindlichkeit und Immunsystem negative Auswirkungen haben kann, insbesondere, wenn das Instrument weitergegeben wird. Um Anseckung zu vermeiden wird empfohlen, Instrumente regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. (->Didgeridoopflege)

 

Tipps und Tricks

Beide o. g. Probleme lassen sich durch geeignete Maßnahmen / Tricks vor oder während des Spiels mildern oder auch vollständig vermeiden bzw. beseitigen.

1. Zuviel Speichel

Zuviel Speichel im Mundraum wird insbesondere (wenn auch nicht ausschließlich) von weniger erfahrenen SpielerInnen als ein Problem empfunden. Methoden der Abhilfe:

  • Den Speichel ins Didgeridoo hineinlaufen lassen, oder einen Teil „abspucken“, z. B. durch überblasene Töne.
    Generell gilt: Der sich bei längerem Spiel unweigerlich bildende "See" aus Flüssigkeit unterhalb des Instrumentes besteht überwiegend aus Kondenswasser und nicht aus Speichel. Eine flache Schale o.ä. unterstellen, wenn auf Teppichen gespielt werden sollte, andernfalls Flüssigkeit einfach mit Lappen oder Handtuch wegwischen.
  • Den Speichel hinunterschlucken, am besten während des Atmens, also üblicherweise zwischen zwei Spielfiguren. Diese Methode ist allerdings nicht ganz einfach und braucht entsprechend Übung.
  • Speichelproduktion reduzieren, indem mindestens eine Stunde (besser: länger) vor dem Spiel keinerlei Nahrung mehr zugeführt wird oder zumindest die persönlich besonders speichelanregenden Nahrungsmittel vermieden werden, was individuell ganz unterschiedlich sein kann. (Ohnehin ist es empfehlenswert, nicht mit vollem Magen zu spielen.)
  • Wer allgemein Probleme mit zuviel Speichelproduktion hat, kann Mund und Rachen mit Tormentilltinktur (erhältlich in der Apotheke) spülen bzw. gurgeln.

2.  Zu wenig Speichel

Fehlender Speichel macht sich durch trockene Lippen und/oder trockenen Mundraum bemerkbar. Abhilfen:

  • Einnahme von Nahrungsmitteln, die den Speichelfluss anregen, direkt vor dem Spiel oder in Spielpausen. Hierzu zählen säurehaltige Flüssigkeiten, z. B. Zitronen- oder Orangensaft, oder auch diverse zuckerhaltige Nahrungsmittel (Schokolade, Cola, Fruchtgummi, etc.). Nahrungsmittel sind allerdings bei häufiger Anwendung hygienisch tendenziell nicht ganz unbedenklich (Biofilm, s. o., Schimmelgefahr, vgl. Didgeridoo, Pflege). Manchmal hilft jedoch allein schon die „Vorstellung“ von etwas Essbarem, um den Speichelfluss anzuregen.
  • Durch Triller oder retroflexe Zungenbewegungen kann versucht werden, die Speichelproduktion „mechanisch“ anzuregen.

Schließlich:

  • Der Ingwerwurzel wird eine ausgleichende Wirkung auf die Speichelproduktion zugeschrieben. Das Zerkauen einiger Faserstränge kann sowohl bei Speichel-Über- als auch -Unterproduktion hilfreich wirken.

[HS]